Dieser Sammelmappe sieht man ihr Alter - dem Erhaltungszustand nach - kaum an. Auch das kleine schwarz gerahmte Etikett im vorderen Deckel verrät lediglich den Namen der ehemaligen Besitzerin: M. Theilig. Das M. stehe für Maria, so ihr Sohn, als er mir die Mappe vor einigen Jahren zur Nutzung überließ. Seine Mutter müsse die Handbuchbindearbeit während ihrer Ausbildung zur Werklehrerin um 1920 in Eisenach angefertigt haben. Das für die Einbandgestaltung benutzte Knitterpapier hat eine niedrige Grammatur, obwohl es aus zwei Lagen Papier besteht. Stellenweise sind Pinselspuren in der oberflächlichen Färbung erkennbar, die beim Auftragen des schwärzlichen Farbkleisters hinterlassen worden sein müssen. Bei der Weiterverarbeitung dürfte das Papier beim Anpressen leicht geglättet worden sein. Das verbliebene feine Oberflächenrelief hat sich in den letzten 94 Jahren als abriebfest genug für die gewählte Verwendung erwiesen. Eine Mappe, so schlicht-schön, daß ich sie gerne präsentiere und zugleich so praktisch, daß ich sie für besondere Zwecke mit Ehrfurcht benutze.
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