Vor der Arbeit höre ich beim Herrichten der Arbeitsutensilien manchmal Musik oder lasse mir Gedichte vorlesen -
bis eines meine Stimmung trifft. Dann stelle ich die Musikanlage auf "Endloswiederholung" und fühle mich hinein.
Im vergangenen Winter schraubte sich mir "Der Panther" )*, vorgetragen von Otto Sanders, ins Ohr. Auf diese Weise inspiriert entstand eine Kleinserie Kleisterpapier mit einem Verdrängungsdekor in Kammzugtechnik - sehr schwarz,
sehr gradlinig, gar nicht "blümelig". )* RILKE Projekt I - "Bis an alle Sterne" von Schönherz und Fleer.
Der Panther
Im Jardin des Plantes, Paris
"Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein."
Rainer Maria Rilke, 6. November 1902
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