Das Dessin der Wachteleier variiert derartig, daß die Vermutung naheliegt, es könne sich um Eier unterschiedlicher Vogelarten handeln. Dieser Bandbreite der Erscheinungsformen habe ich das
Sprenkelpapier "Wachtel II" gewidmet, das vom typischen Dessin der "Wachtel I" erheblich abweicht. "Wachtel I" hat einen hohen Wiedererkennungswert und springt auf dem Ladentisch direkt ins Auge. Zu dreierlei Sprenkelarten - in dunkelbraun, transparentbraun und
weiß - gesellen sich amorphe Flächen unterschiedlicher Größe. Wären diese charakteristischen Flächen achtlos "hingefleckt", so würde das Papier nicht als Wachtelpapier durchgehen. Genaues
Hinsehen ist gefragt, wenn ich, ein Wachtelei in der linken, einen feinen Pinsel in der rechten Hand, zur Tat schreite. In einem "Wachtel I - Papier" stecken allein sechs Arbeitsgänge im Färben,
das aufwändige Abmischen der Farbtöne nicht eingerechnet. Der Verkaufspreis liegt beim Dreifachen des restlichen Vogeleisortiments und trotzdem zu niedrig für gute zwei Stunden Arbeit. Aber
diesen "Luxus" will ich mir gönnen! Ruft doch die Herstellung der Wachtelpapiere Erinnerungen bei mir wach an jene Zeit in der ich abends Wachteleier einsammelte. Was ich damals nicht wußte,
erfuhr ich bei F. Sauer in "Vogelnester": Die Jungen des 7-14 Eier starken Geleges "verständigen sich noch im Ei über den Schlüpftermin. Wenn der letzte "Bremser" verstummt, schlüpfen alle
innerhalb einer Stunde." So vielfältig die Schale, so erstaunlich der Inhalt.
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