Unbuntes Buntpapier von der Buntpapiermacherin

Foto: T. Karipidis
Foto: T. Karipidis

Unter uns Papiermenschen

Wer glaubt noch, daß Buntpapier bunt sein muß? Zumindest wenn von handgemachtem Buntpapier die Rede ist, tragen "unbunt" gefärbte Bogen in schwarz und grau die Bezeichnung ebenso zu Recht wie andere monochrome Papiere. Aber Achtung, entgegen dem umgangssprachlichen Gebrauch sind durchgefärbte, mit farbiger Pulpe hergestellte, Papiere keine Buntpapiere! Wo wir gerade dabei sind: Die Buntpapiermacherin "macht" Papier - nämlich bunt - obwohl es sich um eine Schöpfung, einen Erschaffung, handelt. Der Papierschöpfer hingegen "schöpft" Papier - nämlich aus der Bütte, der Schöpfbütte. Dabei entsteht echtes Büttenpapier, kurz "Bütten". Irreführenderweise wird Maschinenbütten - ein industriell gefertigtes Imitat mit Laufrichtung - ebenfalls Bütten genannt. Wer diese Bezeichnungen anders verwendet, outet sich schnell als Nicht-Papiermensch. Als ich einen Zeitungsredakteur darauf hinwies, meinte dieser "egal, das können Sie ja dann Ihren Besuchern erklären" - was hiermit geschehen wäre.


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Kommentare: 1
  • #1

    Papierfrau (Mittwoch, 18 März 2015 21:35)

    ja und das erklärt man und erklärt man..... immer und immer wieder!
    Trotzdem freut es einen, wenn die Besucher Interesse bekunden, denn das ist der beste Beweis dafür, dass man unter der Masse der industriell gefertigten Buntpapiere auffällt.
    LG Papierfrau