Vierfarbiges Kleisterpapier rekonstruieren

Foto: T. Karipidis
Foto: T. Karipidis

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Vierfarbiges Kleisterpapier aus dem 18. Jahrhundert bekomme ich oft zu sehen - hier anläßlich einer Rekonstruktion für die Restaurierung eines barocken Schreibmöbels. Je nach Verwendung können Staub und Licht mehrerer Jahrhunderte für Patina gesorgt haben - die Farben des Buntpapiers deutlich an Leuchtkraft eingebüßt haben. Das Trägerpapier, handgeschöpftes Hadernpapier, kann stark vergilbt und brüchig sein. Fast immer sind die großen schachbrettartig angeordneten Farbfelder von ca.  9 x 9 cm in rot und blau gehalten. Die auf den Eckpunkten zwischengelagerten kleineren Flächen, typischerweise gelb und grün, können in Größe und Anordnung variieren: Auf dem linken oberen Eckpunkt eines roten oder blauen Quadrats kann sich eine gelbe oder aber eine grüne Fläche befinden. Auch die Ausformung der Quadrate ist bemerkenwert: Diese können als Kreise, Rechtecke oder Rauten daherkommen. Selbst das Verdrängungsdekor fällt unterschiedlich aus: Bisweilen erinnern die Spiralen an Girlanden, Spazierstöcke, Kreise, Kommata oder Halbmonde. Für die Rekonstruktion gilt es darüber hinaus Oberflächenbeschaffenheit und Farbe des Trägerpapiers, Äderung, sowie Auftragsdicke des Farbkleisters und weitere kleine Merkmale genau zu be(tr)achten.

Die handwerkliche Ausführung selbst steht bei diesem Kleisterpapier auf einem anderen Blatt.


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