"Der blaue Kleister ist aufgebraucht und die anderen Farbkleister werde ich ebenfalls noch heute verarbeiten - nicht daß sie mir sauer werden! Das beliebte Schachbrettmuster könnte auch in
rot-gelb wirken. Die kleineren Farbflächen färbe ich zur Abwechslung grün ein." Ähnliche Gedanken könnte sich der anonyme Buntpapiermacher dieses Kleisterpapiers bei der Anfertigung um das
Jahr 1783 herum gemacht haben. Fest steht, daß er oder sie den Bogen sorgfältig gefärbt, dann für die Äderung abgezogen und schließlich mit diagonalen Wellen, sowie mit Schnecken dekoriert hat.
Vermutlich fand die Kreation damals schon Anklang - jedenfalls hat der zuständige Buchbinder den Bogen verarbeitet.
)* Auf die Veröffentlichungs- und Vervielfältigungsrechte des Landesarchivs Baden-Württemberg wird hingewiesen.
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Papierfrau (Sonntag, 19 April 2015 20:01)
Ich bin fasziniert wie gerade und korrekt diese Farb-Quadrate auf dem Papier platziert sind. Ob die das mit Schablonen so hingebracht haben?
Gruß Papierfrau
Buntpapier-Manufaktur (Montag, 20 April 2015 18:26)
Die Quadrate dieses Beispiels sind im Vergleich tatsächlich auffallend akkurat ausgefallen. Der Farbkleister muß - auch heute - so aufgetragen werden, daß er beim nächsten Arbeitsschritt noch feucht genug ist, also wie? Deine Vermutung ist naheliegend, nur, der Teufel steckt im Detail und ein wenig Magie muß bleiben.
Liebe Grüße Tanja