Haben Zebras ein weißes Fell mit schwarzen Streifen, wie Europäer meinen, oder tragen sie weiße Streifen auf schwarzem Grund, wie Afrikaner glauben? Streifen können verwirren, sie sind
uneindeutig, zeigen so viel wie sie verbergen - als Jalousette machen sie neugierig. Streifen in der Natur sollen warnen - wie bei Wespen und Tigern, oder tarnen - wie bei Gazellen und Zebras. In
der Mode sollen Längstreifen eine schlankere Figur zaubern. Die vertikalen Streifen einer Tapete lassen den Raum höher erscheinen. Im Mittelalter galten Streifen als schlecht, da Hell und Dunkel
so dicht beieinander liegen, als würde Gott mit Luzifer tafeln. In der abendländischen Malerei trugen mißliebige Gestalten wie Henker, Huren und Jongleure gestreifte Gewänder. Wie gestreifte
Häftlingskleidung machten diese auf sich aufmerksam. Heute sind Streifen mehrfarbig, unregelmäßig, bewegt - lebendig. Sie verbreiten Heiterkeit - sind nicht wegzudenken aus Landhausstil,
amerikanischer Nationalflagge - und auch nicht aus meiner Buntpapierwerkstatt.
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Papierfrau (Samstag, 04 Juli 2015 21:21)
Und: Streifen machen schlank! - zumindest die senkrechten.
Gruß Papierfrau