Mo
08
Nov
2021
Achtung, nun heißt es schnell sein, jetzt ist die Anmeldung zur "Buntpapierwerkstatt 2022" im alten Kloster Inzigkofen möglich. Im kommenden Jahr wollen wir vom 24. bis 29. Oktober Kleister-, Knitter-, und Sprenkelpapier fertigen und haben erstmalig einen freien Nachmittag eingebaut ins Kursprogramm. Kursort und fußläufige Umgebung sind einfach unwiderstehlich schön, so daß wir "Farbe tanken" gehen und als "Herbstdreiklang" zu Papier bringen können, Blätter als Werkzeuge für Verdrängungs- und Drucktechniken nutzen und vieles mehr. Kurz: Wir treiben es bunt!
Wenige Plätze sind noch frei - am besten sofort anmelden. Ich freue mich auf Euch!
Di
24
Aug
2021
Die Trilogie der Kleisterpapier-Jubiläums-Workshops in der Papiermühle Homburg ist eröffnet! Eine sechsköpfige durchweg weibliche Gruppe schritt am vergangenen Wochenende unerschrocken pinselschwingend voran. Für manche unerwartet, was es schon beim Einkleistern eines Bogens alles zu lernen und - lieber bald - zu beachten gibt. Der individuelle Erfolg ließ sich an den folgenden Arbeitsschritten und nicht zuletzt an der "Sprenkelfreiheit" des Bodens ablesen. Ja, auch diesen behielten wir im Auge, schließlich grenzt die Buntpapier-Werkstatt direkt an die Werkstatt der Papiermanufaktur von Johannes Follmer. Den geübten Augen des Papierschöpfers und Hausherrn entgeht kein grauer Spritzer auf grauem Grund und wir möchten uns weiterhin in seiner "heiligen Halle" neben dem Mühlrad treffen (dürfen). Viel zu schnell vergingen die Tage! Wie schön, daß ihr den Weg zu mir und hierher gefunden habt. Fast alle sehe ich schon im Frühjahr wieder, das freut mich - da geht noch was!
So
01
Aug
2021
Das Original dieses farbenfrohen Modeldruckpapiers wird sorgsam gehütet im wohltemperierten Magazin des Staasarchives Wertheim. Da es einen Band "anno 1768" ziert und es sich hierbei um den Originaleinband handelt,
wurde das Buntpapier wahrscheinlich in diesem Jahr oder etwas früher hergestellt. Die Vierfarbigkeit in
rot-blau-grün-gelb ist häufig anzutreffen im Barock, vor allem bei Kleisterpapier mit Verdrängungsdekor oder bei Geädertem Kleisterpapier mit Modelblinddruck. Beim genauen Betrachten läßt sich sogar das seinerzeit typische Schachbrettmuster in rot-blau mit auf den Eckpunkten um kleinere Felder ergänzte Flächen in grün und gelb entdecken. Die eigentliche Besonderheit dieses Modeldruckpapiers besteht darin, daß die Farben stellenweise innenhalb eines Motivs wechseln und sich hier ein wenig vermischen. Sie müssen im nassen Zustand aufeinandergetroffen sein.
Dies spricht für ein vierfarbig gefärbtes Model, mit dem in einem einzigen Druckvorgang vierfarbig gedruckt wurde! Zumeist wurden mehrfarbige Modeldruckpapiere mit einem sogenannten "Model-Spiel" gedruckt - eine Farbe nach der anderen - mit jenem zeitlichen Minimalabstand, den die vorhergehende Farbschicht fürs Trocknen benötigte.
)* Auf die Veröffentlichungs- und Vervielfältigungsrechte des Landesarchivs Baden-Württemberg wird hingewiesen.
Fr
23
Jul
2021
Knitterpapier fertige ich am liebsten zweilagig. Hierfür kleistere ich in einem der ersten Arbeitsgänge ein hauchdünnes Seidenpapier auf das Trägerpapier. Das Seidenpapier ist praktischerweise etwas größer als das Trägerpapier, so daß es dieses vollflächig bedeckt. Nach dem Trocknen schneide ich das überstehende Seidenpapier samt einigen Millimetern des Trägerpapierrandes ab. Das ist der Moment, in dem viele Streifen auf dem Tisch flattern und "wir sind viel zu schön, für die Papiertonne!" flöten. Magisch - dieses Mal sind Doppelkarten mit abstrakter Collage daraus entstanden, jede ein Unikat.
Mi
14
Jul
2021
Orange dominierte das Farbspektrum in Haushalt, Design und Mode der 1960er und -70er Jahre. Die Farbe steht für das Lebensgefühl einer Epoche und wird bis heute als Signalfarbe im öffentlichen Leben verwendet. Aktuell widmet das Stadtmuseum Hornmoldhaus der Farbe "Orange" die gleichnamige umfangreiche Wechselaustellung, in der Design und Alltagsgegenstände im Mittelpunkt stehen. Noch bis zum 18. April 2022 bietet sich die Gelegenheit für einen Besuch in Bietigheim-Bissingen, circa 20 km nördlich von Stuttgart. Ich freue mich sehr auf die "Zeitreise".
Mi
23
Jun
2021
Durch Umbuchungen ist ein Platz frei geworden im Kleisterpapier-Workshop "Kleistertechniken" in der Papiermühle Homburg und nun bin ich gespannt, wer das Glück hat, dieses zuerst zu lesen. Anfänger*innen und Teilnehmer*innen mit etwas Vorerfahrung im Buntpapiermachen sind herzlich willkommen! Bitte bei Interesse einfach bei mir anrufen oder die Anmeldeunterlagen und weiteren Infos unter Angabe der postalischen Adresse per Mail bei mir anfordern: manufaktur@buntpapier.eu
Nachtrag vom 25. Juni 2021: Der freie Platz ist bereits wieder vergeben. Eine Nachrücker*innenliste wird geführt.
Di
08
Jun
2021
Vor einiger Zeit erreichte mich dieser zauberhafte Blumengruß, der einfach nicht verblühen will! Es handelt sich um Tulpen der Gattung "Origami-Blume" mit einer Wuchshöhe von 10 cm, sorgsam gefaltet aus zwei verschiedenfarbigen Kleisterpapier-Quadraten der Kantenlange 12 cm. Mit Papierblumen der Nachkriegszeit hat diese Art (Kunst!) ebenso wenig gemeinsam wie die anderen Exemplare aus dem gleichnamigen Faltanleitungsbuch von Maria Noble, das bei Bassermann erschienen ist - nur dieses: Wer daran riecht und über ausreichend Vorstellungskraft verfügt, vermag einen zarten Tulpenduft wahrzunehmen.
Do
27
Mai
2021
Heute möchte ich "Die phantastische Welt der Brokatpapiere" besprechen - ein Sachbuch, das anhand exemplarischer Brokatpapiere der Sammlung Adelheid Schönborn auf ein fast vergessenes Kunsthandwerk aufmerksam macht. Adelheid Schönborn und Michael Rothe haben es herausgegeben, damit sich "auch Menschen, die nicht mit der Materie "Papier" befaßt sind", an der Schönheit und Vielfältigkeit erfreuen können. Der Einführung durch Adelheid Schönborn in die kurze "Geschichte der Sammlung A.S." folgt ein Beitrag von Julia Rinck, "Papier von allerley Farben", der einen Überblick über Buntpapiere im Wandel der Zeit gibt. Eingebettet in 150 farbige Abbildungen auf 184 Seiten, 80 davon ganzseitig, finden sich außerdem Erklärungen zum Thema "Chinoiserie" von Adelheid Schönborn, sowie ein Beitrag von Matthias Hageböck, "Vielfalt durch Puzzeln", der sich einem Rationalisierungsverfahren aus der Frühzeit der Brokat-papierherstellung widmet. Am Ende des Buches werden Verleger der gezeigten Brokatpapiere aufgelistet, Begriffe erklärt, weiterführende Literatur verzeichnet, sowie die Autoren vorgestellt. Das gebundene Buch mit Schutzumschlag mißt 22 x 27,5 cm und wiegt 1135 g bei einer Buchblockdicke vom etwa 2 cm. Es ist 2020 im Haupt Verlag mit der
ISBN 978-3-258-08208-0 erschienen und im deutschen Buchhandel für 49 € erhältlich.
Der Schutzumschlag macht sogleich neugierig auf die "phantastische Welt". Größe und Gewicht des Buches lassen ein spontanes Durchblättern "auf dem Arm" zu. Das Papier ist angenehm griffig und matt, die Abbildungen im rechten Maße seidenmatt, so daß die Oberfläche nicht spiegelt und Finger keine Abdrücke hinterlassen.
Ganzseitige Abbildungen auf den rechten Buchseiten geben Ausschnitte ausgewählter Brokatpapiere der Sammlung annähernd in Originalgröße wieder. Details sind hervorragend erkennbar. Sie ziehen augenblicklich in ihren Bann.
Mein bisheriges Lieblingsmotiv - ein Meerschaumpfeife rauchendes Eichhörnchen von 1 cm Höhe - habe ich nicht angetroffen, umso mehr haben mich Sägezahnfisch, Einhorn und Co. erfreut. Gegenübergestellte deutlich kleinere Abbildungen geben die jeweiligen Originale in ihrer Gesamtheit wieder. Diesen Übersichtsabbildungen wurden Kurzbeschreibungen der Dekore untergeordet, ergänzt um Details, wie Angaben zum Prägedruck und Untergrund, zur Inventarnummer, Bogengröße und Signatur, die der Orientierung dienen. Einzig daß den ganzseitigen Abbildungen ein Streifen des Dekors fehlen "muß", ist bedauerlich - das historische (höhere) Format hätte den Verkaufspreis unverhältnismäßig ansteigen lassen und infolgedessen weniger Leser erreicht. Die Abbildungen sind den originalen Brokatpapieren, wie ich sie von meiner Arbeit kenne, verblüffend ähnlich - eine wahre Freude! Das für den Prägedruck typische Relief ist optisch erlebbar - die faszinierende Haptik eines Originals ist auch heute nur wenigen Menschen vergönnt.
Die getroffene Auswahl der Brokatpapiere macht die Vielseitigkeit dieser Buntpapierart deutlich - zu meinem Vergnügen tauchen in Archiven nach und nach unzählige weitere Varianten auf. Die gezeigten Brokatpapiere sind zumeist in hervorragendem Zustand - man bedenke ihr Alter von etwa 270 Jahren. Einige sehr wenige Beispiele zeigen eine fortgeschrittene Oxidation der Metallschicht. Auch andere Zeichen der Zeit, wie ein leichtes Verblassen durch Sonnen-licht und Gebrauchsspuren wie Abreibungen, Falten und kleinere Fehlstellen werden der Leserschaft nicht vorenthalten. Die Papiere wirken authentisch, ihr Alter ist spürbar, ohne daß der optische Gesamtgenuß dadurch nennenswert geschmälert wäre.
Der einführende, persönliche Text der Sammlerin Adelheid Schönborn, sowie die Beiträge der anderen Autoren verschaffen einen Überblick und gewähren weitere Einblicke in die Materie. Sie sind gut verständlich geschrieben und in ihrer Kürze informativ und einprägsam, außerdem fundiert und kurzweilig zugleich - eine gelungene Art, die Interesse zu wecken vermag. Die Ausführungen werden anhand großer Abbildungen veranschaulicht und sind durchgängig schlüssig. Die dahinter stehende Begeisterung für unser aller Kulturgut "Buntpapier" und die Bereitschaft, Wissen darüber zu vermitteln und andere teilhaben zu lassen ist unverkennbar.
Seit 20 Jahren lebe ich in Franken und kann zwei der damaligen Hochburgen der Brokatpapierstellung, Fürth und Nürnberg, mit dem Fahrrad erreichen. Dennoch ist es Georg Christoph Stoy aus Augsburg, einer jener Brokatpapier-verleger, die bisher als Anwender des "Puzzle-Verfahrens" festgestellt werden konnten, zu dem ich einen besonderen Bezug habe, denn mit mir im Studentenwohnheim wohnte W. Stoy, einer seiner Nachfahren. Diesen höre ich heute noch betonen, wie "liebend gerne" er sich mit seinem Maschinenbaustudium abmühe, allein schon um nicht so zu enden wie einer seiner Stoy-Vorfahren, "der nichts konnte und bunte Papierchen verkaufen mußte, der arme Tropf!" Dieser Ausruf erweckte meine Neugier - vor über 30 Jahren konnte ich mir noch keinen Reim auf die "bunten Papierchen" machen. Inzwischen deutet alles darauf hin, daß der "Stoy-Vorfahre" der vielseitigste und bedeutendste Brokatpapierverleger und mitnichten ein "armer Tropf(häusler)" war.
Fazit: Ein überaus empfehlenswerter Augenschmaus, der die Tür zur Welt eines phantastischen Kulturguts einladend weit öffnet. Zahlreiche große Abbildungen, begleitet von fundierten Textbeiträgen, machen einer breiten Leserschaft deutlich: Brokatpapiere sind ein Schatz.
Do
27
Mai
2021
In den letzten Tagen habe ich mich dabei ertappt, wie ich gedankenverloren "Erbsen" aus Buntpapier ausschnitt, einfach so. Heute heißt es in großen Zeitungen der Welt, Eric Carle sei am vergangenen Wochenende gestorben. Darüber bin traurig, denn durch seine Buntpapiere und Collagen, mit denen er zahlreiche Kinderbücher illustrierte und schlichte, wesentliche Geschichten erzählte, ist er mir so nah, als hätte ich ihn persönlich gekannt. Bis ins hohe Alter von 91 Jahren, also bis letzten Monat, war es ihm vergönnt, sich künstlerisch auszudrücken. Er hat die unersättliche "Raupe Nimmersatt" erschaffen und weltweit Millionen von Menschen mit seiner Arbeit erfreut. Das schönste Kompliment war es, wenn Kinder ihn spontan wissen ließen "das kann ich auch!". Besucher seines non-profit "The Eric Carle Museum of Picture Book Art" in Massachusetts werden angeleitet, selbst kreativ zu werden. Ich möchte eine großartige, neue Kleisterpapier-Übung in meine Workshops integrieren - als Hommage an Eric und zu unser aller Vergnügen.
Danke für alles, Eric Carle!
So
16
Mai
2021
Ist es möglich? Seit 10 Jahren packe ich die mobile Werkstatt und fahre im Spätsommer an ein bis drei langen Wochenenden nach Triefenstein zur Papiermühle Homburg, um dort immer wieder Buntes zu erleben und erleben zu lassen. In der angenehm kühlen Papierscheune direkt neben dem Mühlrad tauchen wir tief ein in die wunderbare Welt der Buntpapiere, schaffen mit den Händen Genüsse für Augen und Fingerspitzen und "sitzen" manchmal nach dem Abendessen noch "nach", um zu Erzählen und Papier zu verarbeiten. Oder wir folgen einem der Weinbergpfade und genießen die Aussicht über den Main bis sich der Sternenhimmel über uns auftut und auf dem Rückweg nur noch das Mühlrad und ab und an ein vom Baum fallender Apfel zu hören ist. Kurz: Wir freuen uns das ganze Jahr auf diese kreativen Tage in idyllischer Umgebung und bester Gesellschaft. Tatsächlich, seit 10 Jahren teilen wir dieses Glück!
2022 erstmalig auch in einem viertägigen "Genießer-Workshop" im Mai. Ich freue mich sehr auf´s Wiedersehen und Kennenlernen.
Gemeinsam weiter -
bunten Träumen hinterher
was kann uns hindern.
Sonja Sophia
Do
13
Mai
2021
Es war einmal ein dreizeiliges Kurzgedicht des Schriftstellers Ingo Cesaro aus der Stadt der Poesie - aus Kronach. Dieses Gedicht inspirierte mich zur Gestaltung eines Rosenmotivs. Aus verschiedenen handgemachten Buntpapieren entstand eine Collage in drei Ebenen: Ein zweilagiges zweifarbiges Knitterpapier bildet einen frühsommerlichen Hintergrund. Verschiedene türkisblaue Kleisterpapiere mit Verdrängungsdekor lassen feine Knospenstengel optisch in einer mittleren Ebene wachsen. Im Vordergrund - zum Greifen nahe - eine rote Roseblüte aus Knitterpapier mit Blättern aus geädertem Kleisterpapier. Etwa 40 Teile habe ich nach meinem inneren Auge von Hand zugeschnitten und behutsam hin und her geschoben - Fotos links und Mitte - bis mir das Arrangement gefiel - Foto rechts. Die letzte Anordnung habe ich dauerhaft fixiert. Eine kleine Collage wie diese im DIN A6 Format erfordert nur wenig Papier und wird umso schöner, je besser die einzelnen Papiere aufeinander abgestimmt sind. Kleine feine Motive machen mehr Mühe als offensichtlich, dennoch habe ich das Collagieren als eine meditative Tätigkeit mit Suchtfaktor kennengelernt. Die Collagetechnik eignet sich auch für die Gestaltung größere Bilder und sogar zum Illustrieren von Bilderbüchern.
Wir haben die Rose auf 10,5 x 14,5 cm drucken lassen, da sie zu Gelegenheiten wie Valentinstag, Muttertag, Geburtstag oder Hochzeit Verwendung finden wird. Und da sie nicht verwelken kann, blüht sie noch heute.*
* Die Postkarten sind ab sofort bei mir erhältlich.
Fr
07
Mai
2021
Anfänger*innen, Fortgeschrittene und Teilnehmer*innen mit soliden Vorkenntnissen aufgepaßt, hier kommt eine richtig gute Nachricht: Juchuu - die Workshop-Termine für 2022 sind vereinbart und druckreif! Zusätzlich zu den drei gewohnten langen Wochenenden am Ende des Sommers wird es einen viertägigen Genießer-Workshop im Mai geben, der den gesetzlichen Feiertag Christi Himmelfahrt einschließt - Details folgen.
Donnerstag 26. bis Sonntag 29. Mai 2022
Freitag 19. bis Sonntag 21. August 2022
Freitag 26. bis Sonntag 28. August 2022
Freitag 02. bis Sonntag 04. September 2022
Fr
23
Apr
2021
Grußkarten, Bilder oder Buchillustrationen aus Kleisterpapier - keine Frage, sondern eine richtig gute Idee, wie
"Die kleine Raupe Nimmersatt" von Eric Carle seit über 50 Jahren in aller Welt zeigt. Das Ausschneiden, Anordnen
und Aufkleben von Kleisterpapier ist prinzipiell ebenso "kinderleicht" wie das Kleisterpapiermachen, also los! Warum nicht sofort beginnen und sehen, wohin es führt, ob es gefällt und Freude macht. Anfängliche Fragen zur Werkzeug-
und Materialwahl sind schnell geklärt. Eine Glückwunschkarte ist ein geeignetes Einstiegsprojekt, auch um die eigene Geduld zu erproben. Man kann einen späten Nachmittag oder ebenso gut drei volle Tage damit verbringen. Dabei rücken Fragen zu Farben, Muster und Strukturen der ausgewählten Kleisterpapiere, zum Kolorit, zum Farbflächengewicht, zur Tiefenwirkung, der Proportion, zum Abstraktionsgrad und zu kompositorischen Elementen wie der Perspektive, Schwerpunkt, Rhythmus oder Symmetrie mit der Zeit immer stärker ins Bewußtsein. Schon bald wird man sich ein Ordnungssystem für das Rohmaterial zulegen müssen - Eric Carle benutzt Planschränke mit großen, flachen Schubladen und sortiert nach Farbe.
Übrigens, der Junge im Bild heißt Rauter. Er hat schon viel erlebt in seinem jungen Leben und ist im Begriff der Hauptdarsteller eines Kinder-Erwachsenen-Buches zu werden. Ute Schütz, die Erschafferin, hat mir einen Vorab-Blick in die Kleisterpapierlandschaften gewährt, in denen er unterwegs ist. Einige der Kleisterpapiere sind noch in meinen Workshops entstanden - einfach wunderbar zu sehen, was nun aus ihnen wird!
Mi
24
Mär
2021
Gute Nachricht! Der Workshop in Bad Windsheim war schnell ausgebucht. Nun bieten wir direkt im Anschluß
einen Zusatz-Workshop an. Anfänger*innen und Teilnehmer*innen mit etwas Vorerfahrung sind herzlich willkommen.
Wir arbeiten in einer Gruppe von 6 - 8 Teilnehmer*innen, Wer sich für den ersten Workshop entschieden hat, darf sich
auch zum zweiten anmelden. Bitte wenden Sie sich bitte möglichst bald direkt an das Sekretariat des Freilandmuseums - Telefon 09841-66800. In diesem Moment sind noch Plätze frei - wer zuerst kommt, "ma(h)lt" zuerst.
Mi
10
Mär
2021
Urlaub mal anders? Wie wäre es mit einer Reise in "Die phantastische Welt der Brokatpapiere" für nur 49 €?
Hinter diesem Buchtitel mit der ISBN 978-3-258-08208-0 verbirgt sich ein Werk des Haupt Verlages mit 150 farbigen Abbildungen auf 184 Seiten. Adelheid Schönborn zeigt und teilt anhand einer Auswahl von Brokatpapieren aus Ihrer Sammlung die reizvolle Gestaltung dieser alten Buntpapierart, die erstmals um 1690 in Augsburg hergestellt wurde
und im Laufe der Industrialisierung nahezu in Vergessenheit geraten ist. Die Schönheit dieses Buches mit seinen überwiegend ganzseitigen Abbildungen kann nur vom Originalbuntpapier übertroffen werden - wie diese Leseprobe erahnen läßt. Übrigens hat Rupprecht mir frei Haus geliefert - sicherer kann man nicht reisen, oder?
Zur Abbildung:
Detail eines Brokatpapiers von Mattaeus Mercktl aus "Die phantastische Welt der Brokatpapiere", Seite 55
Di
09
Mär
2021
Eine "Zauberschachtel" ist von außen gesehen eine "normale" Schachtel - von innen jedoch eine pfiffige Sache, da sich
ihr Deckel zu zwei gegenüberliegenden Seiten hochklappen läßt. Je nachdem für welche Seite man sich entscheidet, gewährt der aufgeklappte Deckel Zugriff zum mittleren Fach oder zu den beiden Randfächern - jedoch nie zu allen Fächern gleichzeitig. Diese Eigenschaft erweist sich als besonders hilfreich, wenn man empfindliche, kleine Dinge wie Kalligrafiefedern lagern möchte, die nicht ins Nachbarfach geraten sollen. Wer den Artikel über das Reisefotobuch "Rügen" gelesen hat, erkennt sofort, wer die Zauberschachtel zur "Resteverwertung" gebaut haben muß - vielen Dank, liebe Brigitte! Bleibt noch die "Zaubermappe" zu erwähnen - eine verwandte Konstruktion aus den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts, über deren Funktionsweise sich bis heute unzählige Menschen mit kindlicher Neugier den Kopf zerbrechen. Und die Spekulation darüber, was aus den Buntpapierresten dieser Zauberschachtel entspringen mag - hüpf - vielleicht ein Origami-Frosch!?
So
28
Feb
2021
In Brigittes Werkstatt, also irgendwo in Deutschland, entstand vor wenigen Tagen diese hübsche und zugleich nützliche "Etagenbox" - eine 15 cm hohe Box, die mit einem seitlichen Schwenk vier Etagen mit jeweiliger Grundfläche von
11 x 11cm freigibt, die je nach Bedarf befüllt werden können. Sie bietet Raum für die staubfreie Aufbewahrung kleiner Arbeitsutensilien im Homeoffice oder zur diskreten Aufbewahrung von Schmuck, selbst zur genußvollen Darreichung von Pralinen. Beim Schließen - also beim Zuschwenken - greifen die Etagen zahnradartig ineinander, so daß die Box wie ein Handtäschchen getragen werden könnte, ohne deren Inhalt zu verwirbeln. Selbstverständlich kann eine Etagenbox ebensogut mit nur zwei - dafür vielleicht tieferen - Etagen gebaut werden - oder mit drei Etagen, die an drei verschiedene Innenwände einer noch weiter aufklappbaren Box geleimt werden, die mit einem Deckel verschlossen wird. Letztere Konstruktion wird auch "Stufen-" oder "Treppenbox" genannt. Und die Buntpapiere? Brigitte fertigte sie aus "purer Lust" im letzten Kleisterpapier-Workshop in der "Bunt-Papiermühle Homburg" am Main.
Sa
27
Feb
2021
Wieder darf ich ein zauberhaftes Kleinod vorstellen - dieses Mal von einer meiner Buntpapierfreundinnen mit
"lebenslangem Workshop-Abo für die Papiermühle Homburg". Eben dort gelangen ihr in guter Gesellschaft anderer "Buntpapiervirus-Infizierter" diese, nun zu einem privaten Reisefotobuch verarbeiteten, Kleisterpapiere - beides Verdrängungsdekore in Kammzugtechnik. Das 35 x 33 cm große Fotobuch hat Brigitte in zwei Lagen á 6 Blätter aus nachtblauem 300 g/qm Fotokarton als Doppelheft gebunden, so daß der dunkelblaue Heftfaden im Heftinneren verborgen bleibt. 24 Seiten bieten Platz für Fotos und flache Reiseandenken - von der Insel- und Eintrittskarte, über
das Weinflaschenetikett bis hin zur gepreßten Sanddornbeere. Meine Leidenschaft für barocke Titelschilder hat zu diesem Schmuckstück mit Umriß der Insel Rügen inspiriert. Selbst das halbtransparente Material des Titelschildes paßt wunderbar zum Inselthema und ließ sich von Hand be-schön-schreiben. Pandemiemäßig daheim bleiben müssen kann richtig gut ausgehen - wie dieses maritime Fotobuch zeigt!
Fr
05
Feb
2021
Ungewöhnliche Zeiten erfordern Ideen. Für Mai 2021 ist im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim ein Buntpapier-Workshop im historischen "Bauhofstadl" geplant. Dort haben wir bequem Platz zum Buntpapiermachen und auch zum Trocknen der fertigen Kleisterpapiere. Das Foto zeigt nur die Hälfte des riesigen, gut belüfteten Raumes, in dem bis zu 8 Teilnehmer*innen an höhenverstellbaren Tischen arbeiten können. In fußläufiger Entfernung gibt es kostenlose Parkmöglichkeiten auf dem idyllischen Museumsparkplatz, einer Streuobstwiese. Ob das Museum rechtzeitig wieder öffnen darf - wir die bunten Planungen in die Tat umsetzen können - wird sich bald zeigen. Wegen der Pandemie können Angemeldete in diesem Jahr - falls nötig - kulanterweise bis zu 2 Tage vor der Veranstaltung von Ihrer Teilnahme zurücktreten. Erfahrungsgemäß ist der Workshop innerhalb kürzester Zeit ausgebucht. Eine baldige Anmeldung wird empfohlen, Telefon Sekretariat 09841-66800. Das Freilandmuseum hat heute die Teilnehmer*innenliste eröffnet. Eine Nachrücker*innenliste wird geführt. Und ich freue mich auf die kreative gemeinsame Zeit mit Ihnen! Bis hoffentlich bald!
Di
19
Jan
2021
Ein von Hand gefertigtes Kästchen für Schmuck oder andere schöne Dinge, mit Leinen und dreifarbigem Kleisterpapier aus meiner Werkstatt bezogen, ist nur eines der zauberhaften Unikate, die die Buchbinderin und Restauratorin Christine Kammerl aus Weißenburg i. Bay. zur Zeit in Ihrem etsy-Shop BuchHandWerk anbietet. Das Stöbern und Bestellen ist dort ein Vergnügen!
Fr
15
Jan
2021
Kein Zweifel, diese wunderschönen Kleisterpapiere eines langjährigen Kursteilnehmers schaffen es locker in den Buntpapierhimmel - von ihm höchstpersönlich verarbeitet zu ganz besonderen Büchlein, die aufgrund ihres Formats
von 17,5 x 10,5 cm in jeder Mantel- oder Jackentasche Platz finden, auf diese Weise stets griffbereit sind für spontane Skizzen und Gedanken und sich zudem als Tagebuch eignen. Der Einband aus Kleisterpapier ist auf der Innenseite
mit Buchbindegewebe kaschiert, hineingeheftet wurden 4 Lagen feinstes Papier. Das Ganze kann mit einem schmalen Lederriemen verschnürt werden. Eine bis ins Detail gelungene Arbeit, wie ich meine - herzlichen Glückwunsch nach München! Der Name für das Kleinod ist ein Vorschlag von mir - der griechische Buchstabe π (gesprochen "Pi") steht
selbstverständlich für "Papier".
Fr
01
Jan
2021
Ein Blick über meine Schulter gefällig? In einer spielerisch-experimentellen Studie entstand in ausgelassener Stimmung und zu fortgeschrittener Stunde dieses Neujahres-Kleisterwerk! Selbstverständlich müßte sich das eigenwillige Werkzeug - ein Kreisel - für eine gestalterisch wertvolle Anwendung zukünftig zumindest dazu "überreden lassen", die schönsten Verdrängungsspuren auf dem Bogen selbst, statt auf der Arbeitsplatte, zu hinterlassen. Egal - Spaß hat es gemacht! In diesem Sinne wünsche ich allen Buntpapierfreundinnen und -freunden ein neues, gutes Jahr mit viel Gesundheit und Glück. Und wer in die Zukunft blicken möchte, lerne aus Kleisterspuren zu lesen.