Rieselpapiere bilden eine eigene Art unter den handgemachten Buntpapieren - obwohl sie Kleister enthalten, zählen sie nicht zu den Kleisterpapieren. Rieselpapier läßt sich anhand seiner markanten
Rieselspuren von Kleisterpapier unterscheiden. Die Rieselspuren werden - damals wie heute - mittels hinunterlaufenden Flüssigkeiten erzeugt. Um der Art und dem Verlauf einer bestimmten Rieselspur
nachzuspüren, bedarf es neben einer wachen Beobachtungsgabe einer Extraportion an Einfühlungsvermögen, an Geduld und Erfahrung. So simpel das Herstellungsprinzip anmutet, so anspruchsvoll geht es
bei der Reproduktion eines vorhandenen Bogens zu - erst recht wenn es sich um ein historisches Vorbild handelt, wie bei dieser Auftragsarbeit eines privaten Sammlers. Buchbinderin
Anett Arnold aus Hamburg hat das Rieselpapier mit grünem Grund bei der Restaurierung eines Bandes der
Tauchnitz Collection of British Authors verarbeitet.